Auch Platz für Velo, Kinderwagen, Gepäck und Rollatoren im Freizeitverkehr

Die Überfüllung der Züge mit Velos ist kein spezielles Problem des Veloselbstverlads, sondern das deutlichste Symptom für den generell fehlenden Stauraum für Gepäck, neben Koffern auch Kinderwagen, Sportgeräte usw.

Darum reichte Pro Bahn Schweiz bei den SBB ein Arbeitspapier mit folgenden Forderungen ein:

  1. Für Pro Bahn Schweiz braucht es deutlich mehr Velostellplätze in allen FV- und RV-Fahrzeugen. Die aktuelle Kapazität muss verdrei- bis vervierfacht werden. Ein gutes Angebot führt zu zusätzlichen Kunden im Freizeit- und Ferienverkehr im ÖV. Gute Anbinde-Möglichkeiten mit Rollgurten sind Pflicht und gegenüber Aufhängevorrichtungen zu bevorzugen. Gute Beispiele bieten sich in Deutschland und Österreich.
     
    1. Die Ressourcen sind in die Kapazitätserweiterung und Flexibilität zu investieren statt in technischen und finanziellen Modalitäten der Reservationspflicht. 
    2. Es sind gezielte Problemzüge zu bearbeiten statt der Einführung einer flächendeckender Reservationspflicht.
       
  2. Velostellplätze sind primär zwischen März und November gefragt. Die Velosaison dehnt sich bei schönem Wetter ab Frühfrühling bis Spätherbst aus. Einzelne Abteile können für Sommer- und Winter-Betrieb umgerüstet werden. Dafür können in den drei Wintermonaten Skiständer/Halterungen angebracht werden. Die Skisaison dauert heute meistens nicht mehr länger.
  3. ​​​​Wird neu eine Reservationspflicht im Fernverkehr eingeführt, dürfen die täglichen Kosten pro Person (Fahrradticket und Reservationsgebühren) die heutigen 14 Franken nicht übersteigen, auch wenn mehrere Fernverkehrszüge ans Ziel benutzt werden müssen. Für Familien ist es heute schon teurer die Fahrräder mit der Bahn mitzunehmen als mit dem Auto. Auch müssen die Reservationen früher, als dies heute möglich ist, buchbar sein.
     
  4. Die bestehenden Stauräume des Rollmaterials sind zu nutzen, nötigenfalls für den Veloselbstverlad herzurichten: Gepäckabteile der ICN und IC2000-Wagen, Schaffen zusätzlicher «Velowagen» zusätzlich zu den bereits bestehenden (etwa ein Dutzend EC-Wagen)
     
  5. Als Kundenfreundliche Beispiele seien der ICE4 und IC2-Dosto der DB oder der IC2000 der SBB genannt, aber auch die Züge der BLS mit Stellplätzen und Rollgurten

    Den Bericht inkl. Bilder finden Sie hier.