Klimaticket in Österreich

In unserem Nachbarland Österreich wurde diesen Herbst das sogenannte Klimaticket eingeführt.

Dieses entspricht weitgehend dem schweizerischen Generalabonnement. Hiess es am Anfang noch, dass die Wiener Linien, das grosse Netz von U- und S-Bahnlinien in und um Wien nicht dabei sei, sind diese nun doch dabei. Allerdings ist das Streckennetz in verschiedenen Regionen Österreichs nicht so dicht wie in der Schweiz.

In der „early bird“ Phase des Verkaufs im Monat Oktober kostete das reguläre Klimaticket EUR 949, das ermässigte EUR 699. Dieses ist für junge Erwachsene in Ausbildung und für Senioren erhältlich. Ab dem 1. November kosten diese Ticket neu EUR 1‘095 bzw. EUR 821. Bis zum 31. Oktober wurden im ganzen Land beachtliche 127‘849 Tickets verkauft. Das scheint nicht so viel im Vergleich zum GA, wo 2019 vor Corona rund 500‘000 GA im Umlauf waren. Allerdings ging diese Zahl während der Pandemie auf 400‘000 zurück, ist jetzt aber wieder steigend.

Es ist aber zu vermuten, dass in Österreich viele Leute erst nach Ablauf ihres Verbundabos oder ihrer Österreichcard auf das Klimaticket wechseln werden. Dann könnte es ein ebenso grosser Erfolg wie in der Schweiz das GA werden. Aus Schweizersicht beneidenswert ist der Preis. Dieser ist erheblich günstiger als in der Schweiz, auch wenn das Lohn- und Preisniveau in Österreich etwas tiefer als in der Schweiz ist. Allerdings muss dieser günstige Preis irgendwie ausgeglichen werden und dies kann nur durch Subventionen erfolgen. Die Frage ist, wie lange die Politik gewillt ist, diesen Ausgleich zu finanzieren.

Eine weitere interessante Frage ist, wie viele Bahnkunden damit neu gewonnen werden können. Wenn die Leute nur von ihrem bisherigen Ticket auf das Klimaticket umsteigen, weil es günstiger ist, ist für das Klima noch nichts gewonnen. Wenn aber signifikant Leute vom Auto auf die Öffis, wie es in Österreich so schön heisst, umsteigen, dann hat das Klimaticket den richtigen Namen.

3. Dez. 2021 be