Pro Bahn: Für die Tramlösung ins Fischermätteli

Das Fischermätteli-Tram steht erneut im Zentrum der Diskussionen. Pro Bahn setzt sich klar für den Weiterbetrieb als Tramlinie ein und warnt vor voreiligen Entscheiden zulasten von Fahrgästen und zukünftigen Generationen.

Von: Bastian Bommer, Pro Bahn Schweiz

Fehlende Kostenvergleiche

Der Entscheid des Grossen Rats, den Ast ins Fischermätteli auf Busbetrieb umzustellen, wurde im 2024 ohne vollständige Berechnungen gefällt. Bislang liegen keine seriösen Lebenszyklus-Kostenrechnungen vor – weder für Tram noch für Bus.

Ohne diese Grundlage sind die Beschlüsse voreilig und riskieren langfristig höhere Kosten, die von kommenden Generationen getragen werden müssten.

Bernmobil könnte die Rettung bringen

Wie die Berner Zeitung am 22. September 2025 berichtet, zeichnet sich eine Lösung ab:

  • Eine überparteiliche Motion im Grossen Rat will den Weiterbetrieb der Linie 6 ins Fischermätteli sichern.
  • Bernmobil ist bereit, im Notfall die Zusatzkosten von 8 Millionen Franken für die neuen Gleise aus eigenen Reserven zu finanzieren.
  • Damit könnte das Tramprojekt trotz ablehnendem Entscheid des Kantons gerettet werden.
  • Der Grosse Rat entscheidet im März 2026 endgültig über die Zukunft.

Bernmobil hält fest, dass ein Ersatz der Tramlinie durch die Buslinie 17 einem massiven Abbau des ÖV-Angebots gleichkäme: längere Fahrzeiten, schlechtere Anschlüsse und der Wegfall wichtiger Verbindungen (z. B. Inselspital/Loryplatz).

Pro Bahn unterstützt die Tram-Sanierung

Pro Bahn bekräftigt: Nur mit einer starken Tramlösung ergibt das Netz in Bern langfristig Sinn.

Das Tramnetz kann nach der Eröffnung von Tram Ostermundigen mit fünf durchgebundenen Linien betrieben werden. Der Raum Bahnhof wird so von ÖV-Bewegungen entlastet, weil das heutige Wenden der Tramlinie 3 Weissenbühl wegfällt.

Im Busbetrieb müsste die Fischermätteli-Linie 6 am Bahnhof wenden – zudem auch eine Tramlinie aus Osten. Dies wäre nicht nur betrieblich ein Nachteil, sondern insbesondere auch für den Veloverkehr beim Hirschengraben, wo eine stark frequentierte Velohauptroute in beiden Richtungen verläuft, mit erheblichen Behinderungen und Gefährdungen verbunden.

➡️ Eine Umstellung auf Busse im Ostring oder im Fischermätteli ist für Pro Bahn nicht akzeptabel.

Nachteile einer Buslösung ins Fischermätteli

Eine Umstellung auf Busbetrieb mit der Führung der Linie 17 Bern–Köniz Weiermatt via Fischermätteli hätte erhebliche Nachteile:

  1. Längere Fahrzeiten auf der Linie 17 bei einer Umleitung.
  2. Wichtige Ziele entfallen: Loryplatz und Inselareal würden nicht mehr direkt bedient.
  3. Schlechtere Umsteigebeziehungen: Kein einfacher Anschluss mehr an die stark genutzten Linien 7 und 8.

Der Reifenabrieb von Bussen stellt insbesondere in urbanen Gebieten eine bedeutende Quelle für Mikroplastik dar. Diese Partikel sowie enthaltene Additive breiten sich über Luft, Wasser und Boden aus. Aufgrund ihrer Toxizität, die vor allem auf die Zusatzstoffe zurückzuführen ist, hat das Thema besondere Relevanz für den Umwelt- und Gesundheitsschutz.

Weichenstellungen für die Tramstadt Bern

Das Fischermätteli-Tram ist Teil einer grösseren Debatte: Soll Bern eine Tramstadt bleiben?

Bernmobil warnt: Das Herausbrechen einzelner Linien schwächt das gesamte Netz. Mit dem Tram Bern–Ostermundigen können alle Linien durchgebunden werden – nur mit dem Fischermätteli-Tram entfällt das störanfällige Wenden am Hirschengraben.

Fazit von Pro Bahn

Das Tram ins Fischermätteli ist mehr als ein Quartierprojekt – es ist ein entscheidendes Puzzleteil im gesamten Berner Tramnetz.

Pro Bahn wird sich weiterhin dafür einsetzen, dass das Tram bleibt. Denn: Nur die Tramlösung bietet Stabilität, Qualität und Nachhaltigkeit für den öffentlichen Verkehr in Bern.